„Dreimal Hooch moi Muddersproch“,

das war die Devise des Wormser Heimatdichters Rudolf Heilgers, der mit seinen Veröffentlichungen Generationen von Wormsern die Besonderheit unseres Dialektes vermittelte. In diesem Jahr wäre er 150 Jahre alt geworden. Einen Grund den Dichter bei der vergangenen Weinlese der Hochheimer SPD zu würdigen. So konnte Ortsvereinsvorsitzende Maria Hilberg über 50 Personen im evangelischen Gemeindesaal begrüßen. Heilgers sei auch eine Figur der Narrhalla Fastnacht.  „Zudem ist eine Straße in Hochheim nach ihm benannt“, bringt es Ortsvorsteher Timo Horst auf den Punkt.

Hochheim und die Nachbargemeinde Pfiffligheim hatten dieses Jahr besonderen Anlass zu Feiern. Auch sie haben Geburtstag und sind mit ihren 950 Jahren bedeutend älter als der Heimatdichter Heilgers.  Matthias Mattheis, Sitzungspräsident der Narhalla, trug aus „Drei mol Hoch moi Muttersproch“ vor. Heilgers hat Humorvolles, aber auch Nachdenkliches hinterlassen.  Bereits seit einigen Jahren gibt es das Hochheimer Weinlesen, in dessen Rahmen Gedichte oder andere  literarische Stücke gelesen werden. Die Rebensäfte kamen diesmal vom Weingut Keller und wurden von Pfiffligheimer Ortsvorsteher Ernst-Dieter Neidig vorgestellt. Vor allem der Riesling hat in der Region einen dominanten Anbau und ist eine wichtige Rebsorte geworden. Aber auch die Rotweine haben 2018 gerade wegen des Jahrhundertsommers profitiert, was bei der Probe bestätigt wurde. Und was passt traditionsgemäß nach Rudolf Heiligers am besten dazu? Klar doch, die Leberwurst. Da gibt es vom Mundartdichter sogar ein Gedicht. Die Wormser Leberwurst ist der entscheidende Grund für die Bekanntheit der Stadt, bringt es Heilgers auf den Punkt und meinte ironisch: „Es ist die beste Speise, was Worms hat“. Eine Dose Wormser Leberwurst nahm der ehemalige Sitzungspräsident Pitt Ranz sogar mit auf das Basislager auf dem Mount Everest. Bekannt sind auch die Lieder von Heilgers.  „Die Giesebrick“ zum Beispiel ist das Nationallied der Narhalla. Bekannt sind auch Stücke wie der Fischerwääder Traditionssong "Newwel, Wind un Eis", was besonders beim Backfischfest und der Fischerwääder Kerb immer wieder zu hören ist. Es beschreibt das frühere Leben der Bewohner des alten Straßenzuges.  Die außergewöhnliche Sprachexkursion kam gut an, so das Fazit von Timo Horst und der Ortsvereinsvorsitzenden der SPD-Hochheim, Maria Hilberg.