Gemeinsam haben Ortsvorsteher Timo Horst und der Vorsitzende des Heimat- und Kulturvereins Wolfgang Hasch die neu geschaffene Ortsfahne des Stadtteils Hochheim präsentiert. Im Gegensatz zu anderen Stadtteilen hatte Hochheim bisher als Symbol nur das Gerichtssiegel. Die Fahne zeigt auf rot-weißem Grund eben dieses Siegel von 1694.
Hochheim war in kurpfälzischer Zeit (Ende des 17. Bis Ende des 18. Jahrhunderts) Sitz eines Dorfgerichts, erklärt Hasch den Hintergrund der Fahne. Der Stadtteil war für die sogenannte niedere Gerichtsbarkeit zuständig und umfasste neben Hochheim auch die Nachbardörfer Leiselheim und Pfiffligheim.
Zur Ausfertigung von Urkunden und sonstiger wichtiger Schriftstücke führte das Gericht ein Siegel. Es zeigt die obere Hälfte des Reichsapfels, also ein auf einer Halbkugel stehendes Kreuz und trägt die Inschrift „Hochheimer Gerichtssiegel 1694“, so Horst und Hasch.
Der damalige Landesherr, der Kurfürst von der Pfalz, gehörte als Inhaber der Kurwürde dem Gremium an, das den König zu wählen hatte. Als Hinweis auf die Bedeutung seiner Persönlichkeit und Ausdruck seiner Macht ist die Darstellung des halben Reichsapfels zu deuten.
Hochheim besitzt kein eigenes Wappen. Das kurpfälzische Gerichtssiegel ist jedoch Symbol für den Stadtteil geworden und jetzt eben auch in einer Fahne verbildlicht, freuen sich Hasch und Horst. Künftig wird die Fahne bei Veranstaltungen im Hof der Alten Schule gehisst.