Kleiner Kulturetat mit großen Erfolgen
SPD-Stadtratsfraktion im Gespräch mit Sascha Kaiser, Geschäftsführer der Kultur- und Veranstaltungs-GmbH sowie der Nibelungenfestspiele gGmbH der Stadt Worms / Kultur als Wirtschaftsmotor
Ob „Stadt der Liebe“ oder „quadratisch, praktisch, gut“ – wir erkennen die Botschaft: Immerhin können Städte ebenso wie Schokolade funktionale, emotionale und symbolische Bedürfnisse erfüllen – wie etwa als Ort der Sehnsucht für Abenteuer in einer unberührten Natur oder für besonders romantische Flitterwochen an fernen Stränden. Wie gut positioniert sich Worms im Wettbewerb der Städte um Kultur und Gäste?
Kultur & Tourismus für Worms
„Kultur und Tourismus werden für Worms immer wichtiger“, berichtete Sascha Kaiser als Geschäftsführer der städtischen Kultur und Veranstaltungs-GmbH und der Nibelungenfestspiele gGmbH gegenüber den Stadträten der SPD-Fraktion. Im Schatten des Wormser Kaiserdoms und im Zuge der lutherischen Geschichte sowie des jüdischen Erbes biete Worms als „Stadt der Religionen“ reichlich Stoff – ganz zu schweigen von der jedes Jahr bei den Nibelungen-Festspielen thematisierten Sagenwelt, die bekanntermaßen zum Teil hier verortet ist. „Wir müssen nichts künstlich erfinden – Worms hat eine Geschichte“, warb Kaiser für einen zu intensivierenden Tourismus zugunsten des Einzelhandels, der Gastronomie sowie der Hotellerie. Kurz: zugunsten der Wormser Wirtschaft.
Leuchtturm Nibelungen-Festspiele
„Unsere Nibelungen-Festspiele rücken Worms bundesweit ins Bühnenlicht“, legte Kaiser anschließend dar und erinnerte an den oft unterschätzten medialen Gegenwert in Zeitungen, Zeitschriften, Hör- und Rundfunk. „So viele Werbeanzeigen könnte Worms gar nicht schalten, wie die Presse von sich aus über die Festspiele und Worms berichtet“, bilanzierte Kaiser. Zudem betrage allein die Wertschöpfung des Theaterfestivals durch Gäste und Mitarbeiter laut einer Studie der Wormser Hochschule rund 1,6 Millionen Euro. Auch habe der städtische Zuschuss von ursprünglich knapp drei Millionen Euro während der ersten Festspiele auf knapp 1,5 Millionen halbiert werden können, freut sich der Fraktionsvorsitzende Timo Horst.
„Das Wormser“ gut und vor allem vielseitig ausgelastet
Auf Nachfrage von Horst erklärte Sascha Kaiser kurz, dass „Das Wormser“ gut und vor allem vielseitig ausgelastet sei. Das Wormser sei ein wichtiger Teil der hiesigen Kulturlandschaft. Zufrieden blickte Kaiser auch auf das seit Jahren etablierte Musikfestival „Worms: Jazz & Joy“ zurück, um sich besonders über die jüngste Zusage von „The BossHoss“ zu freuen. „Dafür, dass unser gesamter städtischer Kulturetat in Worms inklusive der Nibelungen-Festspiele deutlich kleiner ausfällt wie das Budget von manch einem Stadttheater, stellen wir sehr viel auf die Beine“, urteilte Kaiser. „Was sich rund um unsere städtische Kultur und Veranstaltungs GmbH entwickelt hat“, so SPD-Fraktionsvorsitzender Timo Horst abschließend, „ist beachtlich“.