Wormser Modell für ganz Deutschland

Abteilungsleiter Schwarz (7.v.l.) erläutert Bürgermeister Büttler (3.v.l.), Friedhofbetriebsleiter Heinz, MdB Hagemann und Ortsvorsteher Horst (4. bis 6. v.l.) die Arbeiten, die von den Mitarbeitern des Integrationsbetriebes durchgeführt werden
Abteilungsleiter Schwarz (7.v.l.) erläutert Bürgermeister Büttler (3.v.l.), Friedhofbetriebsleiter Heinz, MdB Hagemann und Ortsvorsteher Horst (4. bis 6. v.l.) die Arbeiten, die von den Mitarbeitern des Integrationsbetriebes durchgeführt werden

MdB Hagemann und Bürgermeister Büttler besuchen Integrationsbetrieb des Friedhofs

 

Auf den Wormser Friedhöfen wird seit einiger Zeit besonders emsig gearbeitet und vieles verschönert. Denn mit Hilfe der bisher neun zusätzlichen Mitarbeiter des noch jungen „Integrationsbetrieb Wormser Friedhöfe“, könne endlich lange Liegengebliebenes abgearbeitet werden und der Pflegezustand der Friedhöfe im Allgemeinen verbessert werden. Das erläuterten Ralf-Quirin Heinz, Leiter des Friedhofbetriebes und Projektkoordinator Helmut Bauer dem Bundestagsabgeordneten Klaus Hagemann sowie dem Hochheimer Ortsvorsteher Timo Horst (beide SPD). Die SPD-Politiker informierten sich während eines Rundganges auf dem Hauptfriedhof „Hochheimer Höhe“ über das seit Januar dieses Jahres bestehende Modellprojekt. Über diesen bundesweit ersten Integrationsbetrieb auf einem Friedhof sollen behinderte Menschen in den ersten Arbeitsmarkt integriert werden.

Die neuen Mitarbeiter seien inzwischen mit den übrigen 60Angestellten des Friedhofbetriebs zu einem festen Team zusammengewachsen, wie Abteilungsleiter Ludwig Schwarz betonte. Gemeinsam kümmern sie sich neben dem Hauptfriedhof, dem laut Schwarz „schönsten Parkfriedhof in Rheinland-Pfalz“, um die Grünpflege und die Unterhaltung der Grünanlagen der elf Stadtteilfriedhöfe und fünf jüdischen Friedhöfe. Besonders die in den vergangenen Jahren wild wuchernden Büsche konnten durch die zusätzlichen Mitarbeiter endlich zurück geschnitten werden und als nächster Schritt will man die etwa 1800 ungepflegten Gräber angehen und wieder herrichten. Heinz betonte, durch diese neuen Stellen keine anderen Arbeitsplätze ersetzen zu wollen – im Gegenteil werde die zusätzliche Arbeitskraft dringend benötigt. „Der Integrationsbetrieb integriert nicht nur, sondern schafft insbesondere auch die Inklusion der Menschen“, so der zuständige städtische Dezernent und Bürgermeister Georg Büttler (SPD) sichtlich stolz auf das Modellprojekt, für das er sich im Vorfeld nachdrücklich stark gemacht hatte: „Wir würden uns wünschen, wenn das Projekt deutschlandweit Nachahmer fände“. Das Potential der Menschen würde durch ihre Tätigkeit auf dem ersten Arbeitsmarkt sogar noch ausgebaut. „Die Stadt Worms kann stolz auf dieses Projekt sein, von dem alle Seiten profitieren. Deshalb hoffe ich, dass der Bund auch weiter seinen Pflichten nachkommt und mit den massiven Kürzungen in der aktiven Arbeitsmarktpolitik nicht auch wieder hier die Schwächsten unserer Gesellschaft trifft“, unterstrich Hagemann seine Sorgen hinsichtlich der aktuellen bundespolitischen Entwicklung.

 

15 sozialversicherungspflichtige Stellen für Menschen mit Behinderung sind entstanden. Sieben davon sind für Menschen gedacht, die zuvor in Behindertenwerkstätten arbeiteten und nun in den ersten Arbeitsmarkt integriert werden. Davon ist jedoch leider erst eine Stelle besetzt, wohingegen es für die übrigen schon eine Warteliste gibt. 70 Prozent der nach Tarifvertrag orientierten Gehälter werden vom Land Rheinland-Pfalz und vom Bund getragen und die übrigen 30 Prozent von der Stadt. Zusätzlich wurden einmalig 22.500 Euro in beispielsweise neue Arbeitsgeräte investiert.